🇩🇪Was ist DFX Finance?
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Während du dies liest, beträgt die globale Marktkapitalisierung aller sogenannten Stablecoins ~150 Millarden $. Dies sind, laut CoinMarketCap, rund 16% der Gesamtmarktkapitalisierung aller Kryptowährungen (950 Millarden $).
Interessant ist, dass die große Mehrzahl dieser Stablecoins den US-Dollar abbilden und/oder an ihn gekoppelt sind. Insbesondere sieht man die starke US-Dollar Stablecoin Dominanz daran, dass sogar der USTC eine größere Marktkapitalisierung besitzt als jeder Stablecoin einer anderen Währung, sogenannter non-USD Stablecoins. Verrückt oder?
Laut der Daten von CoinGecko bilden US-Dollar basierte Stablecoins rund 98% des gesamten Handelsvolumens aller Stablecoins.
So lässt sich an dieser Stelle festhalten:
Stablecoins sind weitverbreitet und spielen im gesamten Krypto-Markt eine wichtige Rolle
US-Dollar basierte Stablecoins dominieren den Markt. Hinsichtlich der Marktkapitalisierung und hinsichtlich des Handelsvolumens.
Primär lassen sich Stablecoins in drei Kategorien unterteilen:
Fiat-basierte Stablecoins: Dies sind zentralisierte, 1:1 gestützte Stablecoins. Die bekanntesten Beispiele sind USDT, USDC und BUSD. Der Herausgeber versichert (oder behauptet zumindest) für jeden Stablecoin (z.B. 1 USDT) den Gegenwert in der jeweiligen Währung zu besitzen (z.B. $1). Das Problem dieser Art der Stablecoins ist, dass diese zentral kontrolliert und verwaltet werden.
Over Collateralised Stablecoins: Dabei handelt es sich um dezentrale Stablecoins die durch besicherte Schuldpositionen herausgegeben werden. Es bedeutet, dass die Nutzer >$1 als Sicherheit hinterlegen müssen, um diese Stablecoins zu erzeugen. DAI und MIM sind zwei beliebte Stablecoins dieser Art. Fällt der Wert der vom Nutzer hinterlegten Sicherheiten unter einen gewissen Schwellenwert, werden diese Sicherheiten liquidiert, um die Forderungen auszugleichen. Das Problem ist, dass diese kapitalineffizient sind da >$1 als Sicherheit benötigt werden, um einen Stablecoin im Wert von $1 zu erzeugen.
Algorithmus-basierte Stablecoins: Diese Art der Stablecoins sind nicht vollständig oder teilweise durch Vermögenswerte gestützt. UST war DER Algorithmus-basierte Stablecoin, zumindest als er noch „am Leben“ war. Diese Stablecoins erhalten Ihren Wert durch einen Algorithmus, der Investoren bzw. Arbitrageure dafür belohnt, dass sie im besten Interesse des Stablecoins handeln und die Kopplung an die unterliegende Währung (z.B. US-Dollar) wiederherstellen, falls die Abweichungen vom Soll-Kurs (1:1) zu groß werden. Ein großes Problem dieser Stablecoins ist jedoch der Mangel an Vertrauen. Die Leute wissen, dass es keine Sicherheiten durch Vermögenswerte gibt und dass diese Stablecoins nur so lange $1 wert sind, solange die Leute daran glauben und solange der Algorithmus funktioniert. Wenn jedoch geschickte Marktteilnehmer mit hohen finanziellen Mitteln den Algorithmus ausnutzen, dann heißt es schnell Game Over. Genau das ist auch dem zuvor erwähnten UST passiert.
Die Grundidee von Kryptowährungen ist eine Alternative zu Fiat-Währungen zu schaffen. Dennoch dominieren Stablecoins, also Abbildungen dieser Fiat-Währungen in der Welt der Kryptowährungen. Diese Stablecoins unterliegen konsequenterweise denselben Problemen wie Fiat-Währungen, wie beispielsweise der laufenden Entwertung.
Es gibt meiner Meinung nach 3 Hauptgründe, weshalb Stablecoins so weit verbreitet sind:
Trader handeln „gegen“ den US-Dollar: Global gesehen nutzen die meisten Investoren den US-Dollar als Referenz. Sei es um mit ihren Gewinnen anzugeben oder als Maß um bittere Verluste zu betrauern. Durch dieses Verhalten ist sichergestellt, dass Stablecoins immer einen signifikanten Anteil in der Kryptowelt haben werden. Sei es ein Trader der seinen Profit in USDT sichert oder ein Investor der am sprichwörtlichen Spielfeldrand mit USDC wartet, um im richtigen Moment zu investieren. Am Ende trägt beides zu der massiven Marktkapitalisierung und dem Handelsvolumen der Stablecoins bei.
Stablecoin Farming: Die Idee Zinsen auf seine Stablecoins zu erhalten ist lukrativ. Es ist der wahrscheinlich risikoärmste Einstieg in die große und unberechenbare Welt der Kryptos. Leute verlassen sich auf sogenannte Stablecoin-Farmingstrategien, um mehr US-Dollar zu generieren, während sie auf den perfekten Zeitpunkt zum Investieren warten.
Absicherung (Hedge) gegen schwächere Währungen: Der DXY Index steigt nun schon seit einiger Zeit. Menschen außerhalb der USA wollen eine Absicherung durch den US-Dollar, um Ihr Portfolio in schwierigen Zeiten abzusichern. Die Welt der Kryptowährungen und der Blockchain erlaubt die Ausgabe von US-Dollar-abbildende Stablecoins ohne, dass eine offizielle Erlaubnis dafür notwendig ist („permissionless“). Fast jede Fiat-Währung verliert, verglichen mit dem US-Dollar, derzeit an Wert und die Leute wollen sich mit der stärksten Fiat-Währung absichern. Obwohl die „Bitcoin-Maxis“ den BTC als sicheren Hafen aller Währungen sehen wollen, genießt der US-Dollar mehr Vertrauen in der Öffentlichkeit. Nehmt mich als Beispiel: Ein großer Teil meines Portfolios besteht aus USDC und BUSD, und dabei bin ich kein US-Bürger. Für mich als nicht-US Bürger ist es auf traditionellen Wegen fast unmöglich mein Vermögen in US-Dollar zu halten, geschweige denn Zinsen auf dieses Vermögen zu erhalten. Die Blockchain-Technologie machte dies in den letzten Jahren jedoch möglich. Dies geht sogar so weit, dass bspw. die Zentralbank Indiens dies als Gefahr für die lokale Wirtschaft wahrnimmt und vor der „Dollarisierung“ der indischen Wirtschaft warnt. Daran mag etwas Wahres dran sein, aber am Ende des Tages ist die stärkste Währung die, der die meisten Menschen vertrauen. Und das ist nun mal derzeit der US-Dollar. Interessanterweise hat laut CoinMarketCap der chinesische Yuan eine größere Marktkapitalisierung als der US-Dollar, wenn man beide Währungen in gegen den BTC vergleicht, was vermutlich mit der Größe der chinesischen Population zu tun hat. Das Entstehen von Krypto und Blockchain und der Stablecoins hat meiner Meinung nach dazu beigetragen, dass die weltweite Dominanz des US-Dollar weiterhin Bestand hat und ihren Status als Weltreservewährung weiter zementiert. Heutzutage können sich die Leute also mit dem US-Dollar die vermutlich stärkste Fiat-Währung in einer dezentralen, zensurresistenten und transparenten Art und Weise in ihr Portfolio holen.
Ich bin mir sicher, dass es noch weitere Gründe gibt, warum die Leute Stablecoins nutzen, aber dies sind die wesentlichen, die mir in den Sinn gekommen sind.
Dies sind klare Gründe, warum Stablecoins, insbesondere solche die auf dem US-Dollar basieren, den Gesamtmarkt der Stablecoins dominieren.
Jedoch mag sich der ein oder andere denken, dass eine solche US-Dollar Dominanz etwas problematisch sein könnte. Klar, die US-Wirtschaft ist stark und der Dollar entspricht, verglichen mit anderen Währungen, genau dieser Stärke. Da der Kryptomarkt jedoch weltweit wächst und mehr und mehr Menschen außerhalb der USA in den Markt eintreten, ist es natürlich, dass der Bedarf an non-USD Stablecoins steigen wird. Klar kann ich mich weiterhin mit dem starken US-Dollar absichern, jedoch muss ich es am Ende wieder zur lokalen Währung, wie z.B. dem Euro, tauschen. Oder vielleicht möchte ich garkeinen US-Dollar basierten Stablecoin in meinem Portfolio halten, sondern einfach nur z.B. die Stablecoin Variante des Euros. Ich denke, dass es eine riesige Change für non-USD Stablecoins gibt. Die nächste Generation globaler Finanzen kann nicht ausschließlich auf USD Stablecoins basieren.
Lass uns gemeinsam mit Hilfe dieses Hintergrundwissens über das führende Forex Trading Protokol – DFX Finance – sprechen. Es ist das einzige optimierte dezentrale Protokoll, um USD und non-USD Stablecoins auf den Ethereum- und Polygon-Netzwerken zu tauschen.
Um es in einfachen Worten zu sagen: Die Jungs von DFX Finance haben die Wichtigkeit von Stablecoins und insbesondere die von non-USD Stablecoins verstanden. Als Folge schufen sie ein rechtskonformes Stablecoin-Ökosystem, dass jeder nutzen kann.
Man kann DFX Finance als dezentrales AMM-Swap-Protokoll auf Ethereum und Polygon verstehen. Die dabei verwendete Architektur ist eine optimierte Version des Shell Protokolls.
Der Hauptunterschied bei DFX Finance ist, dass ausschließlich ein einziger USD Stablecoin, nämlich USDC, unterstützt wird. Die restlichen unterstützten Stablecoins sind non-USD Stablecoins. Genauer gesagt werden momentan die folgenden Stablecoins unterstützt:
USDC – US Dollar
CADC – Kanadischer Dollar
EUROC – Euro
EURS – Statis Euro – Euro-gestützter Stablecoin
XSGD – Singapur-Dollar
XIDR – Indonesische Rupie
NZDS – Neuseeland Dollar Stablecoin
TRYB – Türkische Lira
GYEN – Japanischer Yen
In vielerlei Hinsicht ist DFX Finance einfach eine dezentrale Börse (DEX), die den Tausch zwischen diversen Fiat-gestützten Stablecoins erlaubt.
In der Vergangenheit hat man bei DeFi Protokollen bereits gesehen, dass sogenannte Liquiditätspools (LP) besser als klassische Orderbücher funktionieren. Aus diesem Grund erlaubt DFX Finance den Nutzern dem Protokoll Liquidität bereitzustellen, die folglich anderen Nutzern den Stablecoin-Tausch erlaubt.
Stellt ein Nutzer Liquidität in einem Liquiditätspool bereit, so erhält der Nutzer im Gegenzug einen Anteil an den angefallenen Tauschgebühren und eine gewissen Anzahl DFX Tokens.
Im Bereich „Pools“ auf der DFX Webseite sieht man die Vielzahl an Liquiditätspools. Manche sind externe Pools auf Balancer, Curve Finance oder Sushi Swap. Im Gegensatz zu den nativen DFX Finance Pools erhalten Nutzer dieser externen Pools jedoch keine Belohnungen in Form von DFX Token.
Der DFX Token fungiert nicht nur als Belohnung für die Bereitstellung von Liquidität, sondern auch als Governance Token. DFX Finance sagt selbst (frei übersetzt): „Jeder kann Teil des DFX-Governing-Prozesses sein und jeder der DFX Token hält kann über das Protokoll betreffende Vorschläge abstimmen. Es ist das, was Entscheidungen über neue Features und die Richtung in die sich das DFX-Protokoll zukünftig entwickeln könnte/wird ermöglicht. Letztlich ist „Governance“ das was das DFX-Protokoll vorantreibt.“ Es ist wichtig zu erwähnen, dass das Team das sogenannte „vote-escrowed“ Tokenomics Modell integriert hat. Ich gehe darauf später detailliert ein.
Zusammenfassend lässt sich an dieser Stelle sagen, dass das Protokoll in drei wesentliche Teile runtergebrochen werden kann:
DFX AMM: Tauschen einer Vielzahl von fiat-gestützten Stablecoins auf Ethereum und Polygon
Liquidity Mining: Die Möglichkeit durch das Bereitstellen von Liquidität Rendite zu erzielen
Governance: Halter des DFX-Tokens bestimmen die Ausrichtung und Entwicklung des Protokolls
Im weiteren Verlauf dieses Artikels gehe ich, in möglichst einfachen Worten, auf die Details der dezentalen Börse (DEX), den Liquiditätspools und des Governance-Prozesses ein.
Das DFX Finance Team hat einen zielgerichteten automatischen Marktmacher (kurz: AMM), der für den Tausch von Stablecoins optimiert ist, geschaffen.
Die einzigartigen Features sind:
Das Protokoll macht sich das sogenannte Data Oracle von ChainLink zu Nutze, um externe Wechselkurse zu berücksichtigen. Dies hilft einen möglichst genauen und aktuellen Wechselkurs zu gewährleisten.
Mittels historischer Wechselkursdaten hat das Team die Preisspanne der Bonding Curve optimiert, um die Kapitaleffizienz zu maximieren und die Slippage zu minimieren. Eine möglichst geringe Slippage und geringen Preis-Impact ist schließlich das ultimative Ziel jeder AMM DEX.
Jede Währung ist gegen USDC handelbar. USDC wird im DFX AMM als Brückenwährung zwischen all den anderen Stablecoins genutzt. So wird sichergestellt, dass liquide Pools für den Tausch der Stablecoins genutzt werden und keine Fragmentierung der Liquidität auftritt.
Im Wesentlichen ist der AMM eine Zusammenfassung von Smart Contracts die sich die Daten von ChainLink zunutze machen und DFX zu einem effizienten Protokoll für die Optimierung der Wechselkurse in der Blockchain machen. Hierbei ist anzumerken, dass die Daten von ChainLink nicht den Preis der Stablecoins diktiert, sondern schlicht als Referenz für die Bonding Curve fungiert. In einer traditionellen DEX, wie etwa Uniswap, ändert sich der Preis ausschließlich, wenn ein Handel durchgeführt wird. Bei DFX hingegen wird der Preis auch vom ChainLink Oracle beeinflusst.
Der Preis ändert sich nur, wenn das Verhältnis der im Liquiditätspool hinterlegten Assets in eine Dysbalance fallen, also nicht ausgeglichen sind. Ein großer Teil der Liquidität wird dem von ChainLink abgerufenem Preis zugeteilt. Fällt der Pool in eine Dysbalance so werden automatisch die Slippage und der Price Impact höher, um Illiquidität zu verhindern. Der flache Teil der Bonding Curve ist der, in dem der Preis vom ChainLink Oracle beeinflusst wird. Bei Start liegt dieser Teil zwischen 25 und 75% der Liquidität im Pool. Fällt das Verhältnis im Pool aus dieser Spanne heraus gilt der Pool als unausgeglichen und die Gebühren für den Handel steigen, um den Ausgleich des jeweiligen Pools anzuregen.
Durch dieses Modell ist es DFX möglich eine effiziente Preisfindung mit relativ kleinen Liquiditätspools sicherzustellen.
Die DFX Bonding Curve ist hier auch nochmal anschaulich dargestellt.
Das DFX-Team hat also einen Mechanismus entwickelt, der Anreize für den Beitrag in einen Liquiditätspool schafft, falls ein Pool unausgeglichen sein sollte. Dies ist auch der Grund, weshalb sich der Preis der Stablecoins nur ausschließlich dann durch Swaps ändert, wenn der hinterlegte Pool unausgeglichen ist. Ist die Liquidität zwischen 25 und 75% werden das ChainLink Oracle als Preisreferenz genutzt. Der Bereich von 25 bis 75% ist die Standard-Range und kann durch die Community mittels Governance beeinflusst werden.
Abschließend ist es wichtig zu erwähnen, dass die AMM Smart Contracts von Trail of Bits auditiert wurden. Der detaillierte Bericht kann hier abgerufen werden. Die kritischen Punkte in dem Bericht wurden inzwischen behoben bzw. verbessert.
Abseits vom Tauschen der diversen fiat-gestützten Stablecoins können die Nutzer auf DFX Finance sich also auch dazu entscheiden als Marktmacher zu agieren und Liquidität bereitzustellen. Wie im vorherigen Abschnitt beschrieben ermöglicht die Verfügbarkeit von Liquidität in den Pools anderen Nutzern den Tausch der Stablecoins. Im Gegenzug für die Bereitstellung der Liquidität erhalten die Nutzer:
Einen gewissen Anteil an DFX Token
Einen Anteil an den beim Tausch anfallenden Gebühren
Nach der Bereitstellung von Liquidität können sich LP-Nutzer für das Staking ihrer LP-Tokens entscheiden, um einen Anteil an DFX Token Belohnungen/Prämien zu verdienen. Sobald Liquidität bereitgestellt wird verdient jeder Liquiditätsanbieter 0,05% jeder Transaktion basierend auf seinem Anteil im Liquiditätspool.
Jeder Stablecoin ist, wie zuvor erwähnt, mit USDC gepaart, um einen Liquiditätspool zu bilden. So wird sichergestellt, dass es zu keiner starken Fragmentierung der Liquidität kommt.
Als nächstes ist es wichtig den Unterschied zwischen ausgeglichenen und nicht-ausgeglichenen Liquiditätspools zu verstehen. Ein Pool gilt als ausgeglichen, wenn das Verhältnis der Werte der zwei Assets innerhalb eines definierten Rahmens liegt. Zum Beispiel liegt dieser Rahmen für den CADC/USDC pool bei 29-71%. Während ich diesen Artikel schreibe beinhaltet dieser Pool 50,89% CADC und 49,11% USDC, gilt somit also als ausgeglichen. Wie zuvor erwähnt heißt dies nun, dass das von ChainLink Oracle den Tauschpreis bestimmt.
Der gegenteilige Fall besteht, wenn sich das Verhältnis eines Assets gegenüber dem anderen Asset im Pool außerhalb des definierten Limits befindet. Nimmt man zum Beispiel den GYEN/USDC Pool, liegt dieses Limit zwischen 30-70%. Während ich dies schreibe befindet sich das Verhältnis im Pool bei 28,99% GYEN und 71,01% USDC. Aus diesem Grund ist der Liquiditätspool (leicht) unausgeglichen. Das bedeutet, dass für diesen Pool die Wechseltransaktionen (Swaps) den Preis bestimmen. Der Pool bleibt solange unausgeglichen bis jemand in Richtung der Seite im Pool tauscht, die eine positive Slippage aufweist. Ist der Pool unausgeglichen ist der Einfluss auf den Preis höher, wenn ein Swap durchgeführt wird. In diesem konkreten Beispiel bedeutet dies, dass ein Tausch von GYEN in USDC in einer positiven Slippage resultiert und damit den Pool ausgleicht.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass im Falle eines ausgeglichenen Liquiditätspools (das Verhältnis der zwei Assets ist innerhalb definierter Limits) das ChainLink Oracle hilft einen Preis festzulegen. In diesem Fall ist der AMM-Mechanismus nicht vollständig aktiv. So werden kursgenaue Swaps erlaubt, selbst bei geringer Liquidität in den Pools. Ist der Pool unausgeglichen steigt die Slippage der Swaps und die Swaps selber beeinflussen den Preis, sodass „Arbitrageure“ in Erscheinung treten und Swaps mit positiver Slippage durchführen und damit den Pool wieder ausgleichen.
Wenn du Interesse an dem Bereitstellen von Liquidität hast solltest Du den detaillierten DFX Finance Guide lesen. Diesen findest du hier. Es ist jedoch wichtig das Konzept des „Impermament Loss“ (IL) im Hinterkopf zu behalten, welches dabei ein Thema ist.
DFX Finance gilt durch die Halter des DFX Tokens als „permissionlessly governed“. Konkret bedeutet dies, dass jede/r sich dazu entscheiden kann DFX zu kaufen und an den das Protokoll betreffenden Entscheidungen mitzuwirken.
Der Begriff Governance umfasst dabei die Diskussion eines Vorschlags aus der Community bis hin zur Abstimmung über diesen Vorschlag und der finalen Implementierung. Dieser Prozess ist dazu gedacht einen einfachen, sicheren und transparenten Weg zu bieten die Zukunft des DFX-Protokolls zu bestimmen.
Die „Voting Power“, also das Gewicht der einzelnen Nutzer hängt direkt von der Menge der sogenannten veDFX Token ab, die dieser Nutzer hält. Je mehr veDFX Token Du hälst, desto mehr Gewicht hat Deine Stimme.
Der Prozess findet auf dem Snapshot hier statt. Der Snapshot ist ein Off-Chain Gasless Multi-Governance Client mit einfach nachvollziehbaren und schwer anfechtbaren Ergebnissen.
Der gesamte Governance Prozess ist hier beschrieben. Kurz gesagt erlaubt der Prozess jedem den anderen Nutzern einen Vorschlag zu unterbreiten, welcher 7 Tage lang sichtbar bzw. aktiv ist. Die Community kann diesen kommentieren und in einer Vorab-Abstimmung bewerten. Nach dieser Phase wird der Vorschlag vom DFX-Team geprüft, um sicherzustellen, dass der Vorschlag in Ordnung und praktisch umsetzbar ist. Dies dauert in der Regel weniger als eine Woche. Im Anschluss wird der Vorschlag dann zur offiziellen Abstimmung freigegeben. Die DFX Plattform erstellt daraufhin einen „Snapshot“ aller Wallets die DFX Token auf Ethereum und Polygon halten und folglich an dem Voting Prozess teilnehmen können. Die Abstimmung ist dann 3 Tage lang geöffnet. Um eine Beschlussfähigkeit zu erzielen müssen mindestens 15% des gesamten DFX Supplys abstimmen und 66% der Teilnehmer müssen mit „Ja“ gestimmt haben.
Zurzeit können Halter des DFX Tokens in den Governance Vorschlägen auf Snapshot teilnehmen. Allerdings werden zeitnah nur die Halter von veDFX an den Abstimmungen teilnehmen können. Das Konzept von veDFX werde ich an späterer Stelle in diesem Artikel erklären.
Wie zuvor beschrieben ist DFX der Governance Token des Protokolls und fungiert gleichzeitig als Belohnungstoken für die Teilnehmer der Liquiditätspools. Im Folgenden werde ich die Tokenomics von DFX genauer beschreiben.
Total Supply / Gesamtumlaufmenge: 100.000.000 (100 Mio.) DFX
Jeder Stakeholder, das schließt Gründer und Investoren ein, erhalten kontinuierlich DFX Token. Der Hauptanteil der Token wird, wie im Folgenden Teil beschrieben, an die Community verteilt. Ab dem Monat 96 werden sich alle 100 Millionen Token im Umlauf befinden.
Zuteilung und Verteilung der DFX Token Jede Zuteilung erfolgt linear in einem definierten Zeitraum.
Wieviele DFX Token derzeit im Umlauf sind lässt sich hier nachsehen.
Ein hoher Prozentsatz der der Community zugeordneten Token fließt zu den Nutzern, die Liquidität bereitstellen. Dies geschieht in 3 Intervallen, welche jeweils 32 Monate lang sind. Die Menge die pro Intervall verteilt wird sinkt mit der Zeit.
In jedem Intervall werden die zugeordneten Tokens linear über die jeweils 32 Monate verteilt ausgegeben und auf die verschiedenen Pools aufgeteilt. Die Aufteilung auf die Pools wird durch sogenannte Gauges entschieden.
DFX Finance nutzt das „vote-escrowed“ Modell, um Langzeit-Halter und Nutzer, die das Projekt unterstützen, zu belohnen. Die Idee ist, dass der Nutzen des Tokens erhöht wird und gleichzeitig loyale User belohnt werden. Wie ich bereits an zuvor erwähnt habe ist es auch der Governance-Token des DFX Ökosystems.
Die Nutzer erhalten veDFX durch das Sperren von DFX Token. Diese Sperrfrist kann zwischen einer Woche und bis zu 4 Jahren liegen. Sperrt der Nutzer Token für einen kurzen Zeitraum, so erhält er/sie eine geringere Menge an veDFX. Die Menge an veDFX, die ein Nutzer hält sinkt linear mit der Zeit und nähert sich 0 veDFX, wenn die Sperrfrist ausläuft und die DFX Token wieder freigegeben werden.
1 DFX für 1 Jahr gesperrt 0,25 veDFX 1 DFX für 2 Jahre gesperrt 0,5 veDFX 1 DFX für 3 Jahre gesperrt 0,75 veDFX 1 DFX für 4 Jahre gesperrt 1 veDFX
veDFX ist der Token, der die Ausgabe an DFX durch Gauges, also sozusagen Gewichtungen, im Protokoll steuert. Des Weiteren können veDFX Halter einen „Boost“ für ihre Positionen in den Liquiditätspools erhalten. Darauf werde ich im späteren Verlauf eingehen.
Dieser Mechanismus hilft dem Protokoll in dreierlei Hinsicht:
Gewichtung der Stimmen bei Abstimmungen (Voting Power) für Langzeit-Halter von DFX durch veDFX – Gewährleistung abgestimmter Anreize / Belohnungen
Belohnt die Teilnahme in der DAO
Erstellung eines Bond-ähnlichen Nutzen des DFX Tokens und einer Benchmark APR Rate für die alle staked DFX.
Bezüglich der Sperrung Deiner DFX Tokens, um veDFX zu erhalten ist folgendes zu beachten:
veDFX Token lassen sich nicht transferieren
Pro Adresse gibt es nur eine einzige Sperrfrist
Die Menge der erhaltenen veDFX sinkt linear über die Zeit und nach Ablauf der Sperrfrist werden die gesperrten DFX Tokens wieder freigegeben
Nutzer können sich entscheiden mehr DFX zu sperren, um im Gegenzug mehr veDFX zu erhalten
Nutzer können ebenfalls die Sperrfrist verlängern und somit die bereits verlorenen veDFX zurückerhalten
An dieser Stelle sei angemerkt, dass veDFX Halter keinen Anteil an den Einnahmen des Protokolls erhalten. Dies ist den Nutzern vorbehalten, die in den Pools Liquidität bereitstellen. Also im Gegensatz zu beispielsweise veCRV kannst du dein veDFX noch nicht staken. Allerdings sei hier gesagt, dass das Team möglicherweise bald ein solches Feature implementieren könnte.
Nun lasst uns über die zuvor bereits erwähnten sogenannten Gauges sprechen. Gauges erlauben veDFX Haltern die Emission von DFX in Richtung der Pools gemäß der eigenen Wahl zu beeinflussen. Das Gauge System, welches von DFX implementiert wurde, ist ähnlich dem des Curve Protokolls. Halter von veDFX haben die Möglichkeit ihre Voting Power auf eine oder mehrere Gauges on-chain zu verteilen. Ein Gauge ist nichts anderes als ein Staking Contract und jeder Liquiditätspool hat einen solchen. Durch die Abstimmung für einen Gauge können veDFX Halter den Anteil der DFX Token, der an einen spezifischen Pool als Belohnung gesendet wird, relativ zu den anderen Pools erhöhen. So werden veDFX Halter ermutigt für die entsprechenden Gauges zu stimmen die ihrer Meinung nach mehr Belohnungen in Form von DFX Token erhalten sollen. Das erlaubt veDFX Haltern, die die also Langzeitnutzer des Protokolls sind, die zukünftige Emission von DFX zu kontrollieren. Das bedeutet, dass es keine festgelegten DFX Emissionen / Belohnungen mehr für die Liquiditätspools gibt. Falls die Nutzer, die Liquidität in bestimmten Pools bereitstellen, hohe Belohnungen in Form von DFX Token erhalten möchten, sind sie dazu angeregt ihre DFX Token zu sperren und im Gegenzug veDFX zu erhalten, die dann wiederum dazu eingesetzt werden, um die Verteilung der DFX Token Belohnungen zum eigenen Vorteil zu steuern und mehr DFX zu verdienen. Wichtig anzumerken ist, dass die grundsätzlich festgelegte Herausgabemenge der DFX Tokens an die Teilnehmer aller Pools dadurch unangetastet bleibt. In der Praxis bedeutet es also, dass veDFX durch die Verteilung der Voting Power zu den verfügbaren Gauges die Verteilung der Belohnungen beeinflusst. Die Summe aller veDFX die einem bestimmten Pool zugeordnet sind bestimmen die Menge der zu verteilenden Belohnungen der Poolteilnehmer.
Zusätzlich erhalten veDFX Halter einen Boost auf die Zinsen, die sie durch die Teilnahme in Liquiditätspools anteilig erhalten. Das Halten von veDFX gibt Nutzern mehr Gewicht, wenn sie Zinsen erhalten. Eine große Mehrheit der Belohnungen die direkt durch das Protokoll verteilt werden sind für veDFX Boosts qualifiziert. Wichtig ist, dass veDFX Boosts nicht die Gesamtmenge der DFX Token beeinflussen. Der Boost ist sozusagen ein Zusatz zu den erhaltenen Belohnungen/Zinsen der proportional von der Menge der veDFX desselben Nutzers abhängt. Um den Boost zu berechnen berücksichtigt der Contract mehr Liquidität als tatsächlich vom Nutzer bereitgestellt wird. Das bedeutet, dass der Besitz von veDFX den Anteil eines Nutzers an einem bestimmten Liquiditätspool erhöht und somit auch die Belohnungen die der Nutzer über die Zeit erhält. Folglich werden Nutzer, die keine veDFX halten „nur“ mit 100% der von ihnen bereitgestellten Liquidität berücksichtigt. Hält eine Adresse genügend veDFX so kann der hinterlegte Contract bis zu 250% (also das 2,5-fache) der eigentlichen Liquidität für die Ausgabe der Belohnungen berücksichtigen. Es sei an der Stelle angemerkt, dass dies bedeutet, dass die Höhe der Belohnungen der nicht-veDFX Halter sinkt je höher die Menge an veDFX der anderen Poolteilnehmer ist, da nicht-veDFX Halter rechnerisch einen kleineren Anteil an dem jeweiligen Pool halten. Dies ist also ein weiterer Vorteil der sich für Nutzer der Liquiditätspools aus dem Halten und Sperren der DFX Token (im Gegensatz zum Verkauf der DFX Token) ergibt.
Ich denke, dass DFX Finance ein interessantes DeFi Protokoll ist. Das gesamte Krypto-Ökosystem benötigt definitiv eine große Auswahl an Fiat-gestützten Stablecoins und nicht nur die, die den US-Dollar abbilden. Wie eingangs erwähnt, wird der Bedarf an diesen Stablecoins mit der weltweiten Verbreitung und Nutzung von Krypto- bzw. Blockchaintechnologie steigen.
Mir gefällt die Implementierung der Bonding Curve und das Funktionsprinzip des AMM. Durch das ChainLink Oracle sind die Preise stabil und genau. Ohne, dass im Hintergrund massiv Liquidität benötigt wird.
Die Tokenomics- und Belohnungsstruktur für Nutzer die Liquidität bereitstellen ist meiner Meinung nach ein solides Konzept. Es schafft für alle wesentlichen Stakeholder Anreize am DFX-Protokoll teilzunehmen.
Die Implementierung des „vote escrowed“ Modells ist ebenfalls sinnvoll. Es erlaubt eine Steigerung des Wertes des Tokens und fördert die Rolle der abgestimmten Anreize. Ich hoffe, dass das Team zukünftig veDFX Staking implementiert und einen Anteil des Erlöses des Protokolls and die veDFX Halter verteilt wird.
Abschließend sei noch dfxStables als interessante Initiative des Teams erwähnt. Wie ich bereits erwähnt habe existieren mehrere Konzepte für nicht-fiat-gestützte und kaptialeffiziente Stablecoins. Die Kryptocommunity dachte, dass UST eine gute Lösung ist, bis sie es dann plötzlich doch nicht mehr war. Es gibt noch weitere hybride Stablecoins, es sei z.B. FRAX als wohl populärster genannt, aber es existiert definitiv noch Raum für Experimente und Innovationen in diesem Sektor.
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